Xhaka: „Der Schiedsrichter hat das Spiel spannend gemacht“

Obwohl sie am Ausgang der Partie nichts mehr änderte: Die Szene vor dem Dortmunder Anschlusstreffer zum 2:3 im Freitagabendspiel gegen Bayer 04 Leverkusen sorgte nach Spielschluss für Diskussionen – und unterschiedliche Meinungen.. Diskussionen um BVB-Elfmeter. Eigentlich hatte Granit Xhaka wenig Grund zur Aufregung. Mit Bayer 04 Leverkusen hatte er den kniffligen Auftakt ins Bundesliga-Jahr 2025 bei Borussia Dortmund gemeistert und den FC Bayern direkt unter Druck gesetzt – auch wenn er betonte: „Wir schauen gar nicht auf Bayern, sondern auf uns selbst.“ Und da hatte die Leistung über weite Strecken gestimmt.. „Bis zum Elfmeter hatte Dortmund überhaupt keine großen Chancen“, analysierte Leverkusens Stratege bei DAZN den Verlauf der zweiten Hälfte – und musste sich dann eben doch aufregen. „Der Schiedsrichter hat das Spiel nochmal spannend gemacht.“ Damit spielte er auf die Szene in der 75. Minute an, als BVB-Joker Julien Duranville den Ball über Leverkusens Edmond Tapsoba gelupft hatte und dann – ohne Aussicht auf den Ball – vom Abwehrspieler mit dem Arm im Gesicht getroffen worden war. Referee Tobias Stieler hatte die Szene zunächst weiterlaufen lassen, nach VAR-Eingriff aber auf den Punkt gezeigt.. „Das ist für mich niemals ein Elfmeter“, fand Xhaka. „Wenn es für sowas einen Elfmeter gibt, dann muss man für fast jede Aktion im Strafraum Elfmeter geben. Wir hatten vor der Halbzeit ja auch eine Aktion gegen Patrik Schick.“ In der letzten Szene der ersten Hälfte war Leverkusens Doppelpacker von Dortmunds Karim Adeyemi nach einer Ecke im BVB-Strafraum am Trikot gezogen worden und hatte daraufhin so vehement Elfmeter gefordert, dass er und Leverkusens Co-Trainer Sebastian Parrilla in der Halbzeit die Gelbe Karte sahen.. Widerspruch gab es von Alex Feuerherdt, dem Mediensprecher der DFB-Schiedsrichter. „Ein Elfmeter wäre hier nicht angebracht gewesen“, sagte er. „Beide halten, Schick sogar ein bisschen davor.“ Und auch bei der zweiten strittigen Entscheidung habe Referee Stieler nach dem VAR-Einsatz alles richtig gemacht. „Es ist ein sehr offensichtlicher Armeinsatz“, bewertete Feuerherdt die Aktion von Tapsoba gegen Duranville und fand sie „ein bisschen merkwürdig, weil der Spieler gar nicht an den Ball kommt. Der Arm landet im Gesicht, da ist der VAR gefragt.“. Xhaka sah das völlig anders. „Das ist eine ganz normale Haltung, eine normale Bewegung im Fußball“, befand er. „Der Gegner ist einen Kopf kleiner und in der Zeitlupe sieht das viel härter aus, als es wirklich ist.“ Vielleicht auch für Stieler, der in der Review Area nicht lange brauchte, um eine Entscheidung zu finden – was wiederum Feuerherdt als Argument für den Elfmeter sah. „Er hat drauf geschaut und dann mit großer Überzeugung gesagt, es ist ein Strafstoß, er hat nicht gezögert“, sagte der Schiedsrichter-Sprecher, der im Talk auch Gegenwind von DAZN-Experte Michael Ballack bekam.. Dennoch, versicherte Feuerherdt, sei man sich „in der sportlichen Leitung“ der DFB-Schiedsrichter „einig, dass es eine Fehlentscheidung war“, den Elfmeter in erster Konsequenz nicht zu geben und der VAR-Eingriff damit korrekt: „Es ist zwar kein Schlagen, sondern nur ein Weghalten. Aber der Arm landet im Gesicht, damit ist es ein Strafstoß.“. Leverkusen konnte es schließlich egal sein, am Ende stand der neunte Pflichtspielsieg in Serie zu Buche. Von den letzten 50 Bundesligaspielen hat Bayer 04 gar nur ein einziges verloren – am 2. Spieltag dieser Saison gegen RB Leipzig. „Wir waren vor dem Urlaub in einem sehr gutem Flow“, fand Xhaka, mahnte aber auch: „Jetzt müssen wir wieder in den Rhythmus kommen.“

 

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