Mit dem Heimsieg gegen Kiel hat der SC Freiburg schon zwei Punkte mehr auf dem Konto als nach der Hinrunde der Vorsaison. Im letzten Hinrundenspiel in Frankfurt wollen die Freiburger noch was drauflegen.
SC-Topscorer Grifo gegen Kiel als Tippgeber für Freistoßschütze Günter
Als Vincenzo Grifo, Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:0 gegen Kiel, nach dem 3:2-Sieg gefragt wurde, ob er noch weiß wie viele Punkte der Sport-Club am Ende der vergangenen Hinrunde hatte, tippte er auf 30 – fünf mehr als es tatsächlich waren. Er zeigte sich leicht überrascht. „Ich glaube, damit haben viele nicht gerechnet“, sagte auch SC-Kapitän Christian Günter.
Nach zwölfeinhalb Jahren mit Christian Streich als Trainer und dem Wechsel zu Julian Schuster habe es vor der Saison „ein gewisses Fragezeichen“ gegeben, so Günter. „Aber Julian macht es herausragend gut, und das Trainerteam macht es herausragend gut. Wir haben den nötigen Zug im Training, und wir haben den nötigen Zug auf dem Platz. Es ist schön, dass es sich dann auch in den Punkten widerspiegelt.“
Günter und Grifo sind langjährige Leistungsträger der Freiburger, und sie waren auch gegen Holstein entscheidend am Sieg beteiligt. Nach dem von Eren Dinkci erzwungenen Eigentor der Kieler traf Linksverteidiger Günter sehenswert, und verwandelte erstmals in der Bundesliga einen Freistoß direkt. Die letzten fünf direkten Freistoß-Tore des SC hatte Grifo erzielt. Der stand vor der Ausführung neben seinem Kumpel und Mitspieler, flüsterte ihm noch etwas zu. „Ich habe ihm gesagt, er soll das Risiko nehmen und versuchen zu schießen. Vielleicht fälscht einer ab – aber, dass er so reingeht …“ Das hatte der Italiener nicht erwartet.
Auch der Schütze selbst zeigte sich freudig überrascht. „Mit dem hat er von mir nicht gerechnet“, erklärte er lachend, bezogen auf Kiels Keeper Timon Weiner. Der 31-Jährige befürchtet aber, dass eine Wiederholung schwierig wird, wenn die gegnerischen Trainer ihren Spielern das Video zeigen. „Dann muss ich schauen, ob ich den nochmal so schießen kann.“ Zufrieden war auch Grifo mit seinem eigenen Abschluss in der zweiten Hälfte nach einer Vorlage von Ritsu Doan. „Zwei Kontakte, das ist das, was jeder Trainer immer sagt: Schaut, dass ihr vor dem Tor ruhig bleibt, das habe ich versucht und es hat dann alles super funktioniert.“
Grifo: „Damit kann ich mich glücklich schätzen“
Damit war Grifo in dieser Saison, immer wenn der Sport-Club getroffen hat, an mindestens einem Tor als Schütze, Assistgeber oder Zuständiger für den vorausgehenden Standard beteiligt. „Damit kann ich mich glücklich schätzen“, sagt der Linksaußen. Von einer weiteren Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, die wieder in Reichweite scheint, möchte er aber nicht sprechen. „Wir möchten vieles, aber die Saison ist noch sehr jung. Mit 27 Punktet kann man sich aber sehen lassen“, findet Grifo.
„Da darf gerne am Dienstag noch ein bisschen was draufkommen“, meinte Günter im Hinblick auf das Spiel in Frankfurt (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). „Aber ich glaube, Eintracht wird ein Brett“, sagte der SC-Kapitän. Im Umschaltspiel hätten die Frankfurter „nochmal mehr Speed“ als die Kieler, „da geht es dann umso mehr darum, in der Restverteidigung da zu sein“. Und sich nicht solche Unkonzentriertheiten zu leisten wie in der Schlussphase im Heimspiel gegen Holstein.