Schuster: Gute Hinrunde mit einem größeren Ärgernis

Der SC Freiburg hat unter Cheftrainer-Novize Julian Schuster eine beachtliche Hinrundenbilanz vorzuweisen. Die miese Ausbeute gegen die Top-Teams trübt beim 39-Jährigen aber die Stimmung. Wird es in Stuttgart besser? Es geht auch um zwei Tempospieler.. Wie der SC in Stuttgart seine Top-Team-Misere stoppen will. 27 Punkte – in den zwölfeinhalb Jahren mit Julian Schusters populärem Vorgänger Christian Streich stand der SC Freiburg nur 2022/23 (31 Punkte) und 2021/22 (29) nach der ersten Saisonhälfte besser da; am Ende gelang als Fünfter und Sechster jeweils der Einzug in die Europa League. In Streichs Abschiedssaison 2023/24 hatten die Breisgauer zur Halbzeit 25 Zähler. Nicht nur deshalb verdient die erste Hinrunde unter Cheftrainer-Novize Schuster, der mit seinem Team als Achter lediglich drei Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze aufweist, ein grundsätzlich positives Fazit.. „Losgelöst vom Vergleich zum letzten Jahr ist uns die Entwicklung wichtig. Es sind viele Dinge dabei, bei denen wir gemeinsam gute Leistungen gezeigt haben“, sagte Schuster am späten Dienstagabend in Frankfurt. So hat der SC etwa den zweitbesten Punkteschnitt in Heimspielen. Dem Coach war nach dem Hinrundenabschluss am Main jedoch nicht nach Zufriedenheit zumute, hatte er doch gerade die erneute Bestätigung erhalten, dass sich sein Team in einem schwierigen Aufgabengebiet kaum weiterentwickelt hat: in Duellen mit den Top-Teams.. „Maximal unzufrieden mit den Leistungen gegen diese Gegner“. In der Tabelle nah dran am Königsklassenbereich, ist Freiburg vom Niveau der deutschen (Ex-)Teilnehmer der Champions League im direkten Vergleich in der Regel ziemlich weit weg. Vor allem auswärts stößt der SC dabei deutlich an auch schon aus den erfolgreichsten Streich-Zeiten bekannte Grenzen. 0:2 in München, 1:3 in Leipzig, 0:4 in Dortmund, 1:5 in Leverkusen und 1:4 in Frankfurt – so lautet die ernüchternde Bilanz seit Sommer. „Wir sind maximal unzufrieden mit den Leistungen gegen diese Gegner. Da müssen wir besser werden, das müssen wir verändern, weil diese Leistungen einfach nicht ausreichen“, sagte ein angefressener Schuster.. Nachdem sein Team in München, Leipzig und Leverkusen zumindest gute Phasen gezeigt hatte, erinnerte der Auftritt bei der Eintracht an den Totalausfall beim BVB. Die sehr gute Kombination von Ritsu Doan, Eren Dinkci und Merlin Röhl zum überraschenden Führungstreffer in der ersten Hälfte markierte die einzige eigene Torchance, im Gegenzug ließ der viel zu passive SC zwölf Frankfurter Gelegenheiten zu. Ein deutliches Dokument der ungleichen Kräfteverhältnisse am Dienstag.. Ein ungewöhnlich zusammenhangloser Auftritt. „Beim Tor haben wir uns genauso verhalten, wie wir es uns vorgenommen haben. Da hatten wir die richtige Kontaktzahl, waren mutig, haben das Dribbling im Eins-gegen-eins gesucht und uns dafür belohnt. Das haben wir definitiv zu selten getan“, so Schuster. Genau genommen war es der einzige echte Lichtblick in einer Partie, in der der Freiburger in der zweiten Hälfte ein komplett ungenügende Leistung zeigten.. Ein Hauptgrund für die bisherige Chancenlosigkeit gegen Top-Teams und gerade in Frankfurt: Der teilweise geringe und mangelhafte Ballbesitz der Freiburger, wie Abwehrchef Matthias Ginter treffend analysierte. Schuster sieht das ähnlich, betont, das vor allem der „Switch“ zwischen dem Verteidigen in recht tiefer Ordnung und eigenen Aktionen nach vorne gegen starke Gegner noch zu selten gelinge. In Frankfurt wirkte der Auftritt des sonst oft so starken SC-Kollektivs ungewöhnlich zusammenhanglos.. Wie kann der SC eine größere Bedrohung im Kontern darstellen?. „In manchen Momenten fehlt vielleicht auch die Kraft, konstruktiv, mutig und mit totaler Überzeugung im letzten Drittel zu spielen“, so Schuster: „Umso wichtiger ist es, auch davor Kontrolle zu haben und richtige Entscheidungen zu treffen. Wir haben da phasenweise auch falsche Entscheidungen getroffen, wo ich es nicht auf fehlende Kraft schiebe.“ Der Trainer meint damit Fehlpässe ohne großen Gegnerdruck, wie jener von Maximilian Eggestein vor dem Frankfurter 3:1, sowie Defizite im Positionsspiel, wodurch sich dem Spieler am Ball immer wieder wenig zielführende Anspieloptionen boten.. Ein weiterer wichtiger Punkt: Der SC muss im Konter eine größere Bedrohung für den Gegner darstellen. Das klappte in Dortmund mangels schneller Spieler im vorderen Bereich kaum, in Frankfurt standen aber zumindest Dinkci und Röhl auf dem Platz, die hohes Tempo und Dynamik mitbringen, es am Dienstag aber so gut wie nie zur Anwendung brachten.. „Wir haben im Hinspiel gezeigt, dass wir sie schlagen können“. Röhl und Dinkci, sofern sie in der Startelf bleiben, gilt es besser einzubinden respektive direkt auf andere Positionen aufzubieten, wo sie leichter Torgefahr entwickeln können. „Wenn du so eine Schnelligkeit hast, kannst du mit deiner Pressinghöhe variieren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie du dieses Element einsetzen kann. Das Positive ist, dass wir mehrere Möglichkeiten in der Herangehensweise haben“, sagte Schuster.. Man darf gespannt sein, wie sein Ansatz am Samstag im prestigeträchtigen Baden-Württemberg-Duell in Stuttgart nahe seiner alten Heimat ausfallen wird. Es ist die nächste Chance für den SC, bei einem Top-Team besser aufzutreten als bisher. „Wir haben im Hinspiel gezeigt, dass wir sie schlagen können“, erinnert Schuster an den 3:1-Heimsieg gegen den VfB zum Ligaauftakt: „Es liegt an uns, das auch auswärts zu zeigen.“

 

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