Diese Szene erhitzte die Gemüter: Beim Platzverweis gegen Stuttgarts Atakan Karazor spielte auch Maximilian Arnold eine entscheidende Rolle. So hat’s der Wolfsburger gesehen.
Der Wolfsburger Kapitän über Jablonski und Schmerzen
Er kennt das. Dass Maximilian Arnold bei gegnerischen Spielern und Fans nicht der beliebteste Fußballer ist, daran hat sich der 30-Jährige längst gewöhnt. Der Wolfsburger Kapitän bewegt sich nicht selten im Grenzbereich, diskutiert, polarisiert. Er tut alles, damit der VfL als Sieger vom Feld geht.
Kritik von Effenberg und Co.
Dass er am Samstag in der viel diskutierten Szene im Duell mit Atakan Karazor, der von Schiedsrichter Sven Jablonski unberechtigterweise des Feldes verwiesen wurde, zu Boden ging, war angesichts der Zweikampfintensität nicht außergewöhnlich. Dass der Wolfsburger, der erst den Ball spielte und dann seinen Gegenspieler traf, sich aber auch noch behandeln ließ, ordneten Experten wie Stefan Effenberg am Sonntag im Sport1-Doppelpass der großen Schauspielkunst zu.
Wie hat der am Pranger stehende Arnold diese Situation gesehen? „Wir treffen uns beide“, sagte der Wolfsburger nach dem Spiel, „ich habe einen Stich im Knöchel gemerkt, das tut mir jetzt auch noch weh.“ Der Stuttgarter wurde dennoch fälschlicherweise des Feldes verwiesen. Was der Wolfsburger nicht bewerten mag: „Was der Schiedsrichter daraus macht, das ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen.“
Gelb für Arnolds Armeinsatz
Schließlich hatte auch Arnold kurz zuvor schon eine harte Verwarnung kassiert, Jablonski hatte ihm nach einem Zweikampf mit Enzo Millot Gelb gezeigt. „Angeblich habe ich ihm den Arm ins Gesicht gehauen“, war der 30-Jährige verwundert. „Millot war unten, meine Arme sind auch auf der Höhe.“ Arnold hat das Gefühl, kaum noch etwas mit den Armen in Zweikämpfen machen zu dürfen, schon gar nicht im Strafraum. „Sobald wir im Sechzehner sind, habe ich die Arme hinter meinem Rücken.“
Positiv bewertete der Spielführer wiederum die Zurücknahme der Roten Karte seines Mitspielers Mohammed Amoura, Jablonski war vom VAR zum langen Videostudium geschickt worden, anschließend erklärte er Arnold und VfB-Kapitän Deniz Undav, der die Binde Karazors übernommen hatte, die Entscheidung.
Arnold: „Das ist ein sehr richtiger Umgang mit der Situation gewesen“
Arnold: „Er dachte im ersten Moment, dass Amoura ihn voll trifft, dann hat er sich viel Zeit genommen, hat sich vergewissert, dass es nicht so war. Dann ist das ein sehr richtiger Umgang mit der Situation gewesen.“ Im Gegensatz zum Platzverweis Karazors, bei dem der Wolfsburger beteiligt war – und anschließend, obwohl er als Erster am Ball war, selbst in die Kritik geriet. Aber das kennt Arnold, damit kann er umgehen.