„Ein Bier ist nicht genug“: Malatini, der Helfer in höchster Werder-Not

168 Tage lag der letzte Bundesliga-Startelfeinsatz von Julian Malatini zurück: Der jetzige begann zunächst gruselig, dann leitete der Argentinier die Werder-Wende ein – und rettete spektakulär.

Das Startelf-Comeback – und die nächste Chance?

„Im negativen Sinne wirklich bemerkenswert“, fiel das Urteil aus, das sich Ole Werner zumindest über die ersten zwölf Minuten der Partie bei 1899 Hoffenheim (4:3) gebildet hatte. Und eigentlich war damit bereits die gesamte Mannschaft des SV Werder Bremen gemeint.

Doch weil der Trainer eben auch noch explizit nach Julian Malatini befragt wurde, konnte Werner seine Eindrücke zur anfänglichen Leistung des Verteidigers nur schwer zurückhalten: „Er hat eine Viertelstunde lang auch nicht gerade super funktioniert, was jetzt nicht nur in Julian lag“, sagte Werner: „Wir waren generell in der ersten Viertelstunde natürlich mit der Geschwindigkeit und einfach mit der Zweikampfführung der Hoffenheimer überfordert, um es klar zu benennen.“

Malatinis Tor holt Werder „zurück ins Spiel“

Insbesondere beim ersten Treffer, als Malatini nicht das geschickteste Stellungsspiel an den Tag legte, und auch beim dritten Treffer, als er sich von Marius Bülter fiel zu leicht aussteigen ließ, machte der Werder-Profi bis zum zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand keine gute Figur.

Anschließend allerdings besorgte Malatini eben auch jenes in der 21. Minute umgehend auf die Rote Karte für Stanley Nsoki (18.) folgende 1:3-Anschlusstor, das sogleich einen deutlich vernehmbaren neuen Glauben in der Bremer Mannschaft freisetzte. „Natürlich war sein Treffer für uns sehr wichtig, um uns ein Stück weit zurück ins Spiel zu holen“, lobte Werner, der auch sonst befand, dass der 23-Jährige dann „ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat“.

Zetterer über Malatini: „Ich habe großes Glück“

Womit vor allem zwei Szenen gemeint gewesen sein dürften, in denen Malatini diesmal defensiv als Helfer zur Stelle war: Zunächst in Minute 67, als der Bremer als letzter Mann sauber gegen Valentin Gendrey klärte, und anschließend sogar noch mal in allerhöchster Not, nachdem Werder-Keeper Michael Zetterer ein Ball durchgerutscht war – und Malatini diesen spektakulär vor Adam Hlozek von der Torlinie rettete (81.). „Ich habe großes Glück, dass Julian in der Situation bleibt“, sagte Bremens Nummer eins gegenüber den Vereinsmedien: „Da ist ein Bier nicht genug, das ich ihm dafür ausgeben werde.“

Friedl kehrt zurück – bleibt Malatini trotzdem?

Trotz der Rückkehr des rotgesperrten Kapitäns Marco Friedl in die Werder-Dreierkette, darf sich Malatini nun auch für die Partie am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, LIVE beim kicker) Chancen auf den nächsten Startelfeinsatz ausrechnen. Sein letzter lag übrigens ja schon lange zurück: 168 Tage, um genau zu sein, am 29. Spieltag der Vorsaison beim 0:5 in Leverkusen.

Dass sich Coach Werner in Sinsheim jedenfalls für „mehr Geschwindigkeit“ im Vergleich zu Amos Pieper entschied, dürfte auch gegen die Freiburger ein nicht unerhebliches Kriterium sein. Außerdem droht Niklas Stark aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel am Wochenende auszufallen.

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