Die TSG will mit der bestmöglichen Elf in München punkten und nicht mit Blick auf das Gastspiel in Kiel rotieren.
Hoffenheims Trainer erwartet eine zeitnahe Entscheidung
Womöglich ist es für die sportlich wie mental angeschlagene Hoffenheimer Mannschaft sogar die einfachere Aufgabe, auswärts als Außenseiter anzutreten. Also zieht Trainer Christian Ilzer nach zwei verlorenen Heimspielen (1:2 gegen Gladbach und 0:1 gegen Wolfsburg) vor der Partie am Mittwoch in München einen Quervergleich zum letzten Spiel in der Fremde. „So ähnlich war es zuletzt auch vor dem Spiel in Dortmund, da hat uns auch keiner etwas zugetraut“, erinnert der Österreicher, doch im Dezember hatte die TSG beim 1:1 einen Punkt beim BVB ergattert.
Also wollen die Kraichgauer auch beim FC Bayern nichts herschenken und ihre Chance suchen. „Wir müssen uns aber nicht medial stark reden, sondern auf dem Platz Dinge zeigen“, mahnt und fordert Ilzer, „uns Respekt erarbeiten, den Gegner nicht in seinen gewohnten Rhythmus kommen lassen, ihm nicht das gewohnte Gefühl geben im heimischen Stadion, dafür müssen wir einen großen Fight liefern. Dabei geht Mentalität vor Qualität, wir müssen dazu bereit sein und als geschlossene Mannschaft auftreten und die Basis ist, dass wir uns das einfach zutrauen.“
Ilzer: Entscheidung über Zukunft beschäftigt Bischof
Daran darf man gewisse Zweifel hegen, so verunsichert die Mannschaft zuletzt auch zu Hause gegen Wolfsburg begonnen hatte. Auch Toptalent Tom Bischof hatte eine Fahrigkeit und Fehlerhaftigkeit ergriffen, am Mittwoch werden sich erst recht alle Blicke auf das von den Bayern umworbene Talent richten. Den 19-Jährigen deshalb aber draußen zu lassen, ist für Ilzer keine Option. „Ich brauche ihn nicht schützen, ich kann Tom schützen, indem ich ihn spielen lasse, da ist er am allerbesten aufgehoben.
Er ist ein unbekümmerter, ein lebendiger Spieler, eine Frohnatur, die man einfach gerne in der Mannschaft hat, und trotzdem merke ich auch in den letzten Wochen, dass ihn das beschäftigt. Das macht etwas auch mit einer Frohnatur und so einem lebendigen Spieler, er denkt natürlich nach“, registriert der 47-Jährige, „wichtig ist, dass er unabhängig davon das auf den Platz bringt, was ihn stark macht. Er braucht seine Freiheiten, er muss Räume finden, wo er zocken und aktiv sein kann, das macht ihn sehr wertvoll für unsere Mannschaft.“
„Für Tom ist es wichtig, dass der Entscheidungsprozess sehr bald abgeschlossen ist.“ (Christian Ilzer)
Dennoch sollte die für Bischof so wichtige Zukunftsentscheidung zügig getroffen werden, so Ilzer, „für Tom ist es wichtig, dass der Entscheidungsprozess sehr bald abgeschlossen ist“. Zuletzt verdichteten sich die Anzeichen, dass der am Saisonende ablösefreie Linksfüßer zu einem Wechsel nach München tendiert, allerdings werben auch Eintracht Frankfurt, RB Leipzig und natürlich sein Stammverein Hoffenheim weiter um seine Gunst und Unterschrift.
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Unabhängig von dieser Personalie will Ilzer personell nicht schon mit Blick auf das wichtige Abstiegsduell am Samstag in Kiel personell taktieren und rotieren. „Wer Kiel jetzt schon im Kopf hat, ist sicher nicht der Richtige für die Aufgabe in München“, versichert Ilzer, „wir müssen uns voll fokussieren auf das Spiel gegen die Bayern. Wir werden die bestmögliche Elf von Beginn an auf den Platz schicken.“ Mal sehen, welche Formation die derzeit beste sein wird.