Leipziger Suche nach dem „Flow“ und dem „Zug zum Tor“

Nach der zweiten Nullnummer in Folge steht bei RB Leipzig die Offensiv-Abteilung im Zentrum der Diskussionen. Trainer Marco Rose will in dieser Woche Lösungen finden gegen die Tor- und Chancenarmut.

Lukeba muss im Training kürzertreten

Mit einer vergleichsweise lockeren Einheit startete RB Leipzig am Dienstag in die Trainingswoche. Verteidiger Castello Lukeba, der am Sonntag beim 0:0 gegen den FC St. Pauli wegen Adduktorenproblemen nicht eingesetzt werden konnte, absolvierte indes nur individuelle Übungen. Ob es für den Franzosen bis zum Heimspiel am Samstag gegen den FC Augsburg reicht, muss abgewartet werden.

Sicher nicht dabei ist weiterhin Xaver Schlager, der ebenfalls ein individuelles Programm abspulte, sich nach seinem vor knapp sechs Monaten erlittenen Kreuzbandriss aber noch einige Wochen bis zum Comeback gedulden muss. „Er ist ein positiver Mensch, der leider öfters schon so lange Rehas hatte, aber immer gestärkt daraus hervorgekommen ist“, sagte Nicolas Seiwald über seinen österreichischen Landsmann und Mittelfeldkollegen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand freilich nicht der Rekonvaleszent, sondern das dürftige 0:0 am Sonntag beim FC St. Pauli, die zweite Nullnummer nach dem torlosen Remis gegen Union Berlin in der Vorwoche.

„Wir tun uns zur Zeit etwas schwerer, Chancen herauszuspielen. Daran müssen wir in dieser Woche arbeiten, das ist das große Thema“, sagte Seiwald und ging ins Detail: „Wir werden oft in den entscheidenden Situationen schlampig, wollen oft zu direkt spielen und machen Fehlpässe. Der Zug zum Tor ist auch noch nicht so da, hier und da fehlt auch der Flow, vor allem vorn.“

Rose: „Es knirschelt gewaltig“

Mit dieser Analyse traf Seiwald den Kern des Problems, das bereits – sieht man von der starken zweiten Halbzeit beim 3:2 in Leverkusen ab – seit Saisonbeginn zu beobachten ist. „Wir müssen an unserem Offensivspiel feilen, da knirschelt es im Moment gewaltig“, hatte Rose bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff am Hamburger Millerntor den Finger in die Wunde gelegt: „Wir tun uns schwer im erkennen, entscheiden, ausführen, in allen Dingen. Wir müssen den Anspruch haben, besser zu werden und besser zu sein. Daran werden wir in dieser Woche arbeiten.“

Roses Forderung zielt an die Offensivkräfte, vor allem an die formschwachen Benjamin Sesko, Christoph Baumgartner und Xavi, dem die Leichtigkeit der vergangenen Saison abhanden gekommen ist. In einer elementaren Krise sei der Niederländer nicht, versicherte Seiwald: „Ich sehe jeden Tag im Training, dass er ein Topspieler ist und seine Aktionen hat, die er auch in der letzten Saison hatte. Ich bin sicher, das kommt auch wieder in den Spielen.“

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