Mukieles bitteres Startelfdebüt: Für Xabi Alonso „kein Problem für die Zukunft“

Er hatte auf sein Startelfdebüt lange warten müssen. Doch dieses ging Nordi Mukiele beim Leverkusener 4:3-Sieg gegen Wolfsburg völlig in die Hose. Leverkusens Trainer Xabi Alonso aber stützte nach der Partie den Unglücksraben.

Franzose macht bei zwei Gegentreffern unglückliche Figur

Er hatte lange Warten müssen auf seinen ersten Startelf-Einsatz für Bayer 04. Doch bei diesem sollte Nordi Mukiele ganz schnell das schlechte Gefühl beschleichen, dass dieser Sonntagnachmittag nicht der seine war. In der vierten Minute erlaubte sich die PSG-Leihgabe einen gefährlichen Ballverlust, der Wolfsburgs Amoura eine erste gute Schusschance bescherte. Eine Minute später traf Mukiele nach einer scharfen Hereingabe von der linken Leverkusener Abwehrseite per Eigentor zur Gästeführung.

Arg viel schlimmer kann man nicht in eine Partie starten. Zumal Mukiele, der als rechter Verteidiger in einer neu formierten Viererkette begann, die Situation hätte klären können, wenn er kosequent zum Ball gegangen wäre. Doch der Franzose zögerte, wurde dann von Wolfsburgs Tiago Tomas irritiert und vollstreckte unglücklich.

Was schlecht begann, sollte nicht besser werden. Auch beim 2:2 der Gäste nach einem Eckball machte der 26-Jährige eine schlechte Figur, kam gegen Torschütze Bornauw nicht annähernd ins Kopfballduell, so dass der ehemalige Kölner relativ problemlos aus kurzer Distanz traf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Trainer Xabi Alonso das System bereits vom neu gewählten 4-2-2-2 auf das gewohnte 3-4-3 zurückgedreht – und Mukiele auf die rechte Schiene beordert.

Eine Maßnahme, die dem schnellen und zweikampfstarken Athleten nicht gerade zum Vorteil gereichte. Denn ein Offensivkünstler ist die Zweikampf-Maschine Mukiele eben nicht. Und so gestaltete sich der Auftritt des ehemaligen Leipzigers auch im Vorwärtsgang schwach.

Diese Maßnahme, den 26-Jährigen bei Ballbesitz rechts im Mittelfeld aufzubieten, war aus der Not der selbstgewählten Startformation geboren, weshalb Xabi Alonso auch guten Grund hatte, Mukiele zur Halbzeit bei einem 2:3-Rückstand aus dem Spiel zu nehmen. Schließlich benötigte Bayer, ab dem Seitenwechsel mit Flügelflitzer Jeremie Frimpong statt Mukiele, nun mehr Offensivpower über rechts.

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Xabi Alonso will nicht nachtragend sein: „Es hat keine Konsequenzen“

Auch deshalb ging der Trainer mit Mukiele nach der Partie nicht hart ins Gericht, sondern hielt die Hand schützend über den Unglücksraben (kicker-Note 5,5). So erklärte Xabi Alonso ganz nüchtern: „Ich habe bei Nordi zur Halbzeit die Entscheidung getroffen, ihn auszuwechseln, aber das ist für mich kein Problem für die Zukunft. Es hat keine Konsequenzen.“

Nachtragend möchte der Spanier also nicht sein. Dennoch dürfte sich Mukiele am Samstag beim Gipfeltreffen in München erneut auf der Ersatzbank wiederfinden. Schließlich agierte Bayer nach der Pause mit dem bis dahin geschonten Piero Hincapie, der zudem zum 3:3 traf, deutlich stabiler. Was allerdings am kompletten Auftritt der Werkself lag, die nach dem Seitenwechsel als deutlich kompakterer Verbund auftrat.

Auch Belocian findet einen gnädigen Chef vor

Das half Mukiele aber genauso wenig wie Jeanuel Belocian, dem zweiten Startelf-Debütanten. Der 19-Jährige entblößte vor dem 0:1, als er in ein Kopfballduell mit Wolfsburgs Wimmer ging, die ihm anvertraute linke Verteidigerposition. Der VfL nutzte den Freiraum eiskalt. Danach konnte der Franzose (kicker-Note 4,5) nicht an die zuvor guten Leistungen in der Vorbereitung anknüpfen.

Aber auch der Youngster fand in Xabi Alonso einen gnädigen Chef vor. „Jeanuel hatte die Gelbe Karte. Ich weiß, dass dann die Gefahr besteht, dass er schnell einen Platzverweis bekommt, dann haben wir vielleicht ein Problem“, erklärte der Leverkusener Trainer dessen Herausnahme zur Halbzeit, „das war der Grund für die Auswechslung.“ Aber eben auch nicht der einzige. Es war einfach nicht der Tag der Leverkusener Startelf-Debütanten.

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