Die Auswärtsauftritte bei den Top-Teams haben beim SC Freiburg die insgesamt erfolgreiche Hinrunde etwas getrübt. Jetzt hofft Trainer Julian Schuster zum Rückrundenstart auf einen Derby-Effekt und eine Wiederholung des guten Saisonstarts.. Lienhart wieder dabei, Sildillia angeschlagen. Nach dem 1:4 in Frankfurt am Dienstagabend kommt es Schuster ganz gelegen, dass es in der englischen Woche „schnell möglich ist, Dinge wieder gut zu machen“. Der SC-Coach empfindet es als „perfekt, ein Derby vor der Tür zu haben“. Am Samstagnachmittag (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker) tritt der Sport-Club in Stuttgart an, begleitet von rund 5000 Fans.. „Jedes Derby ist ein besonderes Spiel, das merkt man der Mannschaft auch an“, sagte Schuster. Angesichts von sechs gebürtigen Badenern im Kader, von denen möglicherweise vier in der Startelf stehen, seien „noch ausreichend da, die vermitteln können, was es bedeutet, für uns als Mannschaft, als Verein und für unsere Fans“.. Der gebürtige Schwabe denkt deshalb darüber nach, sich kurz vor dem Spiel eine Aufgabe abnehmen zu lassen. „Vielleicht ziehe ich mich ein Stück weit zurück und lasse Günni die Ansprache machen, dann ist, glaube ich, auch dem Letzten klar, um was es zusätzlich geht“, sagte Schuster.. SC-Kapitän Christian Günter kommt aus Tennenbronn im Schwarzwald und hat sein ganzes Leben in Baden verbracht. Er macht nie einen Hehl daraus, dass ihm Siege gegen den schwäbischen Konkurrenten besonders viel Spaß machen.. Hinspiel lässt hoffen. Über ein 3:1 gegen den VfB konnte er sich mit seinen Kollegen zum Start in die neue Saison freuen. Dabei war Stuttgart durch den Ex-SC-Stürmer Ermedin Demirovic früh in Führung gegangen. „Da waren viele Dinge dabei, an denen wir uns, was die Haltung angeht, orientieren können“, findet der SC-Trainer. „Wir haben gesehen, dass wir gegen eine Mannschaft dieser Qualität bestehen und dagegen halten können.“. Das ist seinem Team danach in den Auswärtsspielen bei den Top-Mannschaften der Liga nicht gelungen: In München, Leipzig, Dortmund, Leverkusen und zum Abschluss in Frankfurt gab es teilweise deutliche Niederlagen. „Gegen die Top-Mannschaften auswärts haben wir Potenzial“, sagte Schuster, „da wollen wir draus lernen, wir wollen uns in der Rückrunde anders zeigen.“. Das gilt auch für die Torausbeute in fremden Stadien. „Wenn man auf die Chancen schaut, die wir uns herausspielen, ist das relativ ausgeglichen zwischen Heim- und Auswärtsspielen, das ist ein gutes Zeichen“, berichtete der SC-Coach aus einer internen Analyse. Möglicherweise sei der „höhere defensive Aufwand“, der auswärts betrieben werden müsse, für die Flaute in der Offensive verantwortlich.. Lienhart wieder dabei, Sildillia angeschlagen. Ob es nach dem 1:4 bei der Eintracht personelle Konsequenzen gibt, ließ er offen. In Stuttgart kann auf jeden Fall Verteidiger Philipp Lienhart wieder dabei sein, der in den ersten beiden Spielen nach der Winterpause nach einer Erkrankung im Trainingslager gefehlt hat.. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter Rechtsverteidiger Kiliann Sildillia, der im Training umgeknickt ist. Für den Franzosen gibt es zudem offenbar weiterhin Transferinteressenten. Schuster äußerte sich dazu nur allgemein. „Wir sind grundsätzlich nicht bestrebt, jemanden abzugeben“, sagte er.. Er hatte zuvor schon mehrfach die Breite und Qualität des Kaders betont. Zuletzt war davon auf dem Platz allerdings nicht genügend zu sehen. Die Einwechselspieler konnten keine entscheidenden Impulse setzen. Dabei sind laut Schuster aber vor allem diejenigen gefragt, die schon von Beginn auf dem Feld sind: „Sie sind in der Pflicht, die Jungs zu unterstützen und zu coachen und ihnen Hinweise zu geben, was wichtig ist: Von welcher Seite muss ich anlaufen, wen muss ich mehr unter Druck setzen, wen kann ich ein Stück weit auflaufen lassen.“