Unterschätzt Bayer Schlusslicht Kiel? Xhaka: „Das ist nicht die größte Sorge, aber …“

Nach den Highlights in München und gegen Milan erwartet Bayer 04 am Samstag Aufsteiger und Schlusslicht Holstein Kiel. Droht dem Double-Gewinner jetzt ein Spannungsabfall? Stratege Granit Xhaka warnt trotz positiver Erfahrungen.

Auf die Schwergewichte München und Milan folgt der Aufsteiger

Es waren zwei Feiertage des Fußballs: Erst das Gipfeltreffen in München, bei dem der Double-Gewinner der Tormaschine FC Bayern ein 1:1 abtrotzte. Dann der 1:0-Sieg in der Champions League gegen die AC Mailand, die die Königsklasse bereits sieben Mal gewonnen hat. Partien, für die man als Fußballer lebt, wie es so schön heißt. Höhepunkte einer Saison eben.

Nach den Filetstückchen aus der Delikatessenabteilung sieht der Speiseplan für Bayer 04 am Samstag in der Bundesliga allerdings wieder Hausmannskost vor. Aufsteiger Holstein Kiel gasiert in der BayArena. Ein Gegner, den der Double-Gewinner nach menschlichem Ermessen schlage sollte. Doch das hat zwei Haken. Zum einen handelt es sich um Fußball. Zum anderen stellt die richtige Einstellungen nach zwei solchen Highlights mit die größte Kunst dar, die ein Spitzenteam beherrschen muss.

„Jeder hat seine Qualitäten. Egal, ob Milan, Bayern oder Kiel.“ (Granit Xhaka)

Besteht bei Bayer also die Gefahr, den Underdog, der zuletzt von Eintracht Frankfurt vier, zuvor vom FC Bayern sogar sechs und insgesamt in fünf Partien bereits 17 Tore eingeschenkt bekam und als Tabellenletzter anreist, zu unterschätzen?

Granit Xhaka betrachtet dies mit einer Mischung aus Zuversicht und einem mahnend erhobenen Zeigefinger. „Das ist nicht die größte Sorge“, sagt der Mittelfeldstratege dazu dass bayer die Kieler auf die leichte Schuler nehmen könnten, „aber wenn wir das Gefühl haben, dass wir am Samstag gegen Kiel mit nur 70 Prozent gewinnen können, wäre das komplett falsch. Wir respektieren jeden Gegner. Jeder hat seine Qualitäten, gute und weniger gute. Egal, ob es Milan, Bayern oder Kiel ist.“

Jeden Gegner ernst zu nehmen „war vergangene Saison eine Stärke“

Am Ende wird es den Werkself-Profis selbst hängen, ob das Duell mit dem Aufsteiger ein problematisches wird.  Mit Vollgas wird dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelingen – nur im zweiten oder dritten Gang hingegen nicht. „Wenn wir unser Spiel 100-prozentig durchziehen, bin ich auch überzeugt, dass wir Kiel schlagen können. Aber 90 Prozent reichen definitiv nicht“, warnt Xhaka.

Doch die Erfahrung mit seinen Kollegen stimmt ihn auch in dieser Hinsicht zuversichtlich. „Es darf uns nicht passieren, dass wir einen Gegner unterschätzen“, mahnt er, um dann direkt zu unterstreichen: „Das war auch vergangene Saison eine Stärke von uns. Ich mache mir da keine großen Sorgen, weil wir genug erfahrene Spieler haben, die die Mannschaft runterholen nach zwei solchen Spielen gegen zwei so starke Gegner.“

Und falls Xhaka am Samstag vor dem Anpfiff irgendwelche Zweifel beschleichen sollten, dass nicht jeder in der  Mannschaft zu 100 Prozent fokussiert ist, wird der 32-Jährige der Erste sein, der dies anspricht. Schließlich stellen Siege in gerade diesen Hasmannskost-Spielen die Grundlage dafür dar, um auch nächste Saison solche Highlights wie die Partie gegen Milan zu erleben.

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