Wendepunkt Bochum: Wie sich Bayers neue Sicherheit entwickelte

Double-Sieger Leverkusen gewann zuletzt acht Pflichtspiele in Serie. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Defensivarbeit, die sich in mehrerlei Hinsicht verändert hat.

Geschäftsführer Rolfes freut sich über „Biss, Energie und Siegeswillen“

Patrik Schick war zufrieden. Kurz vor Weihnachten sollte er sein Resümee zum 5:1 gegen den SC Freiburg abgeben. Bayers Torjäger traf da zum zweiten Mal in seiner Bundesliga-Karriere gleich viermal, doch Schick mochte gar nicht so sehr auf sein „besonderes Spiel“ abheben. Zum einen stellte er heraus, dass diese vier Punkte Abstand, mit denen die Werkself hinter dem FC Bayern in die Winterpause ging, eine „gute Distanz“ seien. Zum anderen lobte er die Abwehrarbeit: „In den letzten Spielen“, erklärte Schick also, „haben wir haben sehr viel verbessert. Wir sind sehr stabil, darum spielen wir momentan sehr, sehr gut.“

Sicher gibt es mehrere Gründe für den Aufschwung des Double-Siegers, der zuletzt acht Partien in Serie gewann. Da ist zum Beispiel die noch mal gesteigerte Spielkontrolle, da ist die Effektivität vor dem Tor und die Flexibilität des Kaders, die Leverkusen trotz vieler Ausfälle diesen Erfolgslauf ermöglichte. Doch da ist eben auch die deutlich verbesserte Abwehrarbeit.

Bayer lässt wieder deutlich weniger zu

„Dass wir nach dem Bochum-Spiel wieder diesen Biss, diese Energie und diesen Siegeswillen gefunden haben“, erklärte Geschäftsführer Simon Rolfes, sei für ihn das Entscheidende. Ein paar Prozentpunkte hätten gefehlt, seit diesem wurmenden 1:1 beim VfL aber herrsche eine „andere Energie“, jeder sei damit beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen, „sich überall reinzuwerfen“, sagte Rolfes und erinnerte an die vielen Vorsprünge, die Bayer zuvor verspielt hatte. Wettbewerbsübergreifend war das seit dem Ligastart in sieben (!) Partien zwischenzeitlich der Fall gewesen. Und: Viermal war sogar eine 2:0-Führung verspielt worden.

Seit dem Bochum-Remis Anfang November indes gab Bayer nur noch einmal einen Vorsprung her – kurzzeitig beim 2:1-Sieg bei Union. Leverkusen lässt weniger Torschüsse (8,6 statt 12,1) und Chancen zu (2,9 statt 5,1), hat dementsprechend den Wert der gegnerischen xGoals klar verbessert (0,78 statt 1,25) – und den Gegentorschnitt mehr als halbiert (0,63 statt 1,31).

„Eine Sache, die wir extrem verbessert haben, ist das Gegenpressing.“ (Jonathan Tah, Leverkusens Abwehrchef)

Dabei steigerte sich die Werkself einerseits im tiefen, dichten und trotzdem aggressiven Verteidigen, wie unter anderem beim 1:0 gegen Inter zu sehen war. Andererseits ist sie wieder effektiver und sicherer im hohen Anlaufen. Abwehrchef Jonathan Tah erklärte: „Eine Sache, die wir extrem verbessert haben, ist das Gegenpressing. Dass wir griffig sind, wenn wir den Ball verlieren – und den Moment erkennen und in die Kompaktheit kommen, wenn wir nicht gut ins Gegenpressing kommen.“ In Zahlen liest sich das griffigere Gegenpressing nur dezent, in Summe aber macht es viel aus.

So kam der Deutsche Meister nach dem enttäuschenden Remis in Bochum in der Bundesliga im Schnitt einen Meter höher zu seinen Ballgewinnen, ließ etwas weniger gegnerische Pässe bis zur eigenen Defensivaktion zu (12,2 statt 14,1) – und erzielte etwas mehr hohe Balleroberungen (8,8 statt 7,2) bei etwas mehr Pressingaktionen pro Spiel (13,2 statt 12,7).

An der stärkeren Defensive wird Bayer gemessen

Kurzum: Bayer gewann wieder mehr Gewissheit und Stärke in dieser doch risikobehafteten Disziplin, die ein gut choreografiertes Schwarmverhalten erfordert. Es funktioniert nur mit vereinten Kräften, viel Konzentration und zupackender Abwehrarbeit, die Anfang dieser Saison zu oft gefehlt hatte. Wichtige Punkte waren so verlorengegangen – etwa gegen Kiel (2:2) oder beim VfL Bochum. Diese Partie allerdings markierte vorerst die Wende. Ob die Werkself die verbesserte Defensivarbeit 2025 bestätigen kann, bleibt nun abzuwarten. Daran wird sie gemessen, und daran misst sie sich gewiss auch selbst.

 

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