Xhakas Weckruf: „Wir können zu Hause nicht so naiv verteidigen“

Bayer 04 Leverkusen feierte gegen Wolfsburg den dritten Sieg in Serie und erzielte zum dritten Mal nacheinander vier Tore. Alles prima also bei der Werkself? Keineswegs!

Bayer 04 Leverkusen offenbarte Defensivprobleme

„Das war ein Riesen-Weckruf für uns alle“, sagte ein sichtlich angefressener Granit Xhaka nach dem späten 4:3-Sieg gegen die Wölfe bei DAZN und führte aus: „Wir haben zwar gewonnen und das zählt am Schluss, aber wir können definitiv mit dem Spiel nicht zufrieden.“ Der Schweizer ärgerte sich vor allem die schwache Defensivleistung. „Wir können zu Hause nicht so naiv verteidigen“, forderte der Mittelfeldstratege, der in dieser Saison weitaus mehr laufen muss, als es noch in der vergangen der Fall war.

„Wir haben gegen Leipzig drei Tore bekommen, heute wieder drei Tore“, fasste Xhaka zusammen und meinte klipp und klar: „Wir schießen zwar vier Tore, aber das geht nicht jedes Wochenende. Das reicht nicht so, das müssen wir wissen.“  Der Eidgenosse ging dann auch ins Detail und sprach über die eigenen Schwächen. „Wir sind nicht genug in den Rückwärtsläufen“, beklagte der 31-Jährige und stellte fest: „Wir sind nicht bissig und lassen dem Gegner zu viele Räume.“

Auch gegen Wolfsburg sei das so gewesen, denn der VfL haben „nicht hoch gepresst“, vielmehr „machen wir einfache Fehler, sind nicht kompakt genug – mit und ohne Ball, dementsprechend gibt es auch Räume“. Bezeichnend dafür war auch das 3:2 durch von Mattias Svanberg, der sich mühelos in den Rücken der Sechser schleichen konnte und dann auch noch den verzweifelt zu Hilfe eilenden Edmond Tapsoba ausstach, ehe er vollstreckte.

Das darf nicht passieren

Xabi Alonsos Ansatzpunkte im Kampf gegen Bayers fehlende StabilitätNoch keine 360 Grad: Xhaka & Co. auf der Suche nach Dominanz

Im Endeffekt sei es eben nicht so, dass Bayer gut herausgespielte Gegentore kassiert habe, vielmehr seien es „sehr einfache Tore“ gewesen und das dürfte „auf diesem Niveau nicht passieren. Wir sagen, dass wir eine Spitzenmannschaft sind, aber eine Spitzenmannschaft kriegt nicht drei Tore in 45 Minuten.“

Xhaka verwies explizit darauf, dass die Abwehr in der Meistersaison das Fundament des eigenen Erfolgs war – Bayer hatte in der gesamten Saison lediglich 24 Gegentore kassiert und hatte mit Abstand die beste Abwehr der Liga. „Das war letzte Saison unsere Stärke“, weiß auch der Schweizer: „Jetzt haben wir neun nach fünf Spieltagen. Das geht nicht. Wir dürfen nicht mehr so viele Gegentore kriegen.“

Weckruf zur rechten Zeit?

Nur Augsburg (10), Hoffenheim (11) und Kiel (13) stehen noch schlechter da. „Das ist nicht unser Anspruch“, gibt auch Abwehrmann Jonathan Tah zu, der mit d’accord ging mit Xhaka und dessen Auffassung, dass das 4:3 ein Weckruf war. „Auf jeden Fall war es ein Weckruf“, gibt er zu, meinte aber auch, dass es gut gewesen sei, dass dies „mit einem Sieg“ geschehen ist.

Fakt ist: Aufgrund des Sieges reisen die Leverkusener am kommenden Samstag (LIVE! ab 18.30 Uhr bei kicker) lediglich mit drei Punkten Rückstand zum Kracher nach München.

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