Zweite Hälfte als Rätsel: Heidenheims „elf fürchterliche Minuten“

Schlechte Stimmung in Heidenheim – die hat es in der Bundesiga-Zeit des Klubs nun wirklich nicht oft gegeben. Doch nach dem 0:3 zu Hause gegen Freiburg ist sie da, und das gewaltig.

Torhüter Müller nach Pleite „geladen“

Eigentlich erwischte der 1. FC Heidenheim einen Saisonstart nach Maß, war nach dem zweiten Spieltag Tabellenführer der Bundesliga und machte genau da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hatte. Und eigentlich überzeugt das Team von Frank Schmidt gerade vor heimischem Publikum. Eigentlich.

Nichts deutete in den ersten 45 Minuten gegen den SC Freiburg darauf hin, dass sich an diesen Eindrücken am vierten Spieltag etwas ändern würde. Heidenheim ließ im ersten Durchgang absolut nichts zu, der Sport-Club biss sich die Zähne aus und kam zu keiner einzigen nennenswerten Torannäherung. Auf der anderen Seite sorgte Startelfdebütant Mathias Honsak um ein Haar sogar für die Pausenführung für die gut aufgelegten Gastgeber (19.).

Schmidt: „Das kenne ich von meiner Mannschaft nicht“

Folgerichtig lautete die Devise zur Pause: Weitermachen wie im ersten Durchgang. Doch was dann im zweiten Abschnitt an der Brenz passierte, war für die Gastgeber ungewohnt wie unerklärlich. Ballverluste, Unkonzentriertheiten und passives Abwehrverhalten sorgten binnen elf Minuten für einen 0:3-Rückstand, der bis zum Ende der Partie Bestand hatte.

Entsprechend bedient war Trainer Frank Schmidt nach der Begegnung am Sky-Mikrofon: „Was wir nach dem Rückstand gemacht haben, ist mir ein Rätsel. Das kenne ich so von meiner Mannschaft nicht. Da hat uns Freiburg den Stecker gezogen“, so der Erfolgscoach der Heidenheimer, der unter der Woche sein 17-jähriges Dienstjubiläum gefeiert hatte. Der Trainer legte nach: „Das war eine ganz schwache zweite Hälfte. Die elf Minuten waren fürchterlich. Einerseits wie wir die Bälle verloren haben und zweitens, wie wir verteidigt haben – ganz schwaches Zweikampfverhalten“, analysierte Schmidt knallhart.

Müller geladen: „Das ist schlecht, richtig schlecht“

Ganz ähnlich sah es sein Torhüter Kevin Müller, der „geladen“ zum Interview erschien. „Was nach dem 1:0 passiert – so kenne ich uns nicht. Das ist nicht gut, das ist schlecht, richtig schlecht. So wie wir die zweite Halbzeit gespielt haben, hast du keine Chance auf Punkte – keine Chance“, gab der 33-Jährige zu Protokoll.

„Das dürfen wir uns nicht erlauben, zu Hause erst recht nicht.“ (Kevin Müller)

Die zweite, untypische Hälfte für die ansonsten so stabilen Heidenheimer müsse „schnell aufgearbeitet und der Hebel schleunigst umgelegt“ werden, denn: „Das dürfen wir uns nicht erlauben, zu Hause erst recht nicht“, so Müller.

Besser machen können es Müller und seine Vordermänner nach nun sieben Gegentreffern aus den jüngsten beiden Partien (zuvor 2:4 gegen den BVB) in der kommenden Woche. Bevor es anschließend in den ersten Spieltag der Conference League geht, reist der 1. FCH noch zum 1. FSV Mainz 05.

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