Union Berlin möchte das Pokalaus in Bielefeld vergessen machen. Die nächste Reise führt aber ausgerechnet zum Branchenprimus FC Bayern.
Jeong vor „Spitzenspiel“ wieder eine Option
Der 9. Spieltag hält einige Spitzenspiele bereit, in denen sich gleich sechs Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte miteinander messen. Klar, dem Duell zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart sowie dem Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und RB Leipzig wohnt die Champions League inne.
Aber von der Papierform ist das Match des Spitzenreiters Bayern München gegen den Tabellenvierten 1. FC Union Berlin zumindest das verkappte Schlagerspiel des Wochenendes.
5259 Union-Fans werden ihr Team vor Ort unterstützen und auf eine Sensation hoffen. „Wir freuen uns darauf. Wir wissen, dass es eine extrem schwierige Aufgabe ist. Wir haben vor, an unser Maximum zu kommen“, sagte Union-Coach Bo Svensson am Freitag. „Was der Gegner bringt, können wir eh nicht beeinflussen. Es geht viel um uns. Das ist auch eine Herausforderung.“
Schon ein Punktgewinn wäre eine Überraschung. Gewonnen haben die Hauptstädter noch gar nicht gegen den FCB – weder daheim noch auswärts. Bei zehn Anläufen gab es drei Remis. In München langte es nur am 10. April 2021 (1:1) zu einem Punkt.
Bitterer Abend nach vielen schönen Spielen
Die Hauptstädter holten in der Bundesliga zuletzt in drei Begegnungen sieben Zähler. Allerdings haben sie sich durch das verdiente Pokalaus beim Drittligisten Arminia Bielefeld (0:2) durchaus kleiner gemacht. „Es war am Mittwoch für uns ein bitterer Abend. Davor hatten viele schöne Spiele. Dass das alles wegen einem Spiel weg ist, glaube ich eher nicht“, erklärte Svensson.
In der Außenseiterrolle sieht sich Union dennoch. Es muss einiges zusammenlaufen, damit in der Allianz Arena etwas Zählbares dazukommt. Es sei eine Mischung aus vielen Komponenten erforderlich, meinte Svensson.
In seiner Zeit als Mainzer Coach konnte der 45-Jährige die Bayern immerhin drei Mal niederringen. Dafür seien laut Svensson ein passender Spielverlauf, Gück in ein paar Szenen und ein Top-Tag der eigenen Mannschaft vonnöten.
Rotationsrolle rückwärts?
Union reist zwar mit einer Linienmaschine nach München, ein Spiel von der Stange darf es gerade beim FC Bayern aber nicht werden. Mutmaßlich wird es in München im Vergleich zum Auftritt von Bielefeld die Rotationsrolle rückwärts geben.
Zur Verfügung steht auch wieder Woo-Yeong Jeong. Der Angreifer hatte die Fahrt nach Bielefeld wegen eines Schlages aufs Knie und damit verbundenen muskulären Problemen nicht angetreten. Verletzungsbedingt weiterhin passen müssen dagegen Verteidiger Josip Juranovic, Mittelfeldmann Lucas Tousart und Ersatzkeeper Yannic Stein.