Überflieger Rothe: „Was von außen auf mich einprasselt, versuche ich auszublenden“

Tom Rothe gehört zweifellos zu den Gewinnern der bisherigen Saison bei Union Berlin. Mit Vorfreude reist er zum Ex-Klub in den hohen Norden.

Vor der Rückkehr nach Kiel

Tom Rothe war in dieser Woche ein gefragter Mann. Nach der Rückkehr von der Reise mit der deutschen U21-Nationalmannschaft durfte sich der Verteidiger des 1. FC Union Berlin ausführlich zum anstehenden Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) äußern.

Rückkehr in jüngste Vergangenheit

Für den 19-Jährigen ist es eine Rückkehr in die jüngere erfolgreiche Vergangenheit. In der Vorsaison stieg er mit den Kielern als Leihgabe von Borussia Dortmund in die 1. Bundesliga auf. In 33 Spielen steuerte er stolze vier Treffer und zehn Vorlagen bei.

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Die Zeit in Kiel will der Blondschopf nicht missen. „In der Saison davor habe ich in Dortmund keine große Rolle gespielt. Es war wichtig für mich, dass ich Spielzeit bekomme“, sagte Rothe. „Wir waren auch als Mannschaft erfolgreich. Ich denke, die Leihe war ein voller Erfolg. Das hat mich auch weitergebracht.“

Rothe fühlt sich wohl

Für die Partie in Kiel musste Rothe einige Tickets ordern. Viele Freunde und Bekannte werden da sein. Rothe freut sich auf die alten Mitspieler und das Stadion, das nicht von der Stange ist. Obwohl Kiel noch auf den ersten Bundesliga-Sieg der Vereinshistorie wartet, mag Rothe die KSV keinesfalls unterschätzen. „Sie haben einen schweren Start erwischt. Kiel besitzt trotzdem eine sehr gute Mannschaft, die ihr Ding durchzieht. Das hat man in Leverkusen (2:2 – d. Red.) gesehen“, erklärte Rothe.

Bei Union avancierte Rothe nach dem Blitzwechsel von Robin Gosens zur AC Florenz zum Stammspieler. In den letzten fünf Begegnungen stand er immer in der Startelf. Beim 2:1-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim trug er sich auch schon in die Torschützenliste ein. Rothe fühlt sich wohl bei dem Eisernen.

Allmählich bringen sich auf Rothes Position auch die Routiniers Jerome Roussillon und Robert Skov in Spielfitness. Doch das Momentum gehört dem Youngster. Auch in Kiel wird er mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der Startformation stehen.

Rothe: „Es ging auch eine Zeit lang bergab“

Sein Standing ist binnen zwei Monaten prächtig gestiegen. In Köpenick freuen sich die Anhänger über den jungen Überflieger. Ober-Fan und Präsident Dirk Zingler sieht den Linksfuß schon als zukünftigen A-Nationalspieler. Eine Vorstufe hat Rothe erreicht. Am Dienstag durfte der noch bis kommenden Sommer für die U20-Nationalelf spielberechtigte 1,93-Meter-Mann 90 Minuten lang für die U21 beim 3:3 in Polen ran.

Der Noch-Teenager, der am 29. Oktober 20 Jahre alt wird, hat trotz der Lorbeeren die Bodenhaftung offensichtlich nicht verloren. Das lassen seine bescheidenen Aussagen vermuten. „Ich kann das für mich ganz gut einschätzen. Jetzt geht es vielleicht bergauf, aber es ging auch eine Zeit lang bergab“, sagte Rothe. „Ich versuche, das locker zu sehen und auf mich zu schauen. Was von außen auf mich einprasselt, versuche ich auszublenden.“

Ziel ist die U21-Endrunde

Sein Ziel ist es, im Sommer an der U21-Endrunde in der Slowakei (11. Bis 28. Juni) teilzunehmen. Doch aktuell kann Rothe noch nicht einmal sagen, ob er in der kommenden Länderspielpause für die U20 oder U21 berufen wird.

Obwohl die A-Nationalmannschaft bereits für das Viertelfinale der Nations League qualifiziert ist und in den beiden Spielen im November gegen Georgien und Ungarn durchaus experimentieren könnte, glaubt Rothe nicht an eine zeitnahe Berufung für ganz oben. „Ich glaube, dass ich davon noch sehr weit entfernt bin. Ich hoffe, dass es irgendwann dazu kommt. Dafür gehe ich jeden Tag auf den Platz“, so Rothe. „Da gibt es natürlich irgendwo den Traum, in der A-National-Mannschaft zu spielen. Ein bisschen auf dem Boden bleiben muss man aber auch.“

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