Mainz 05 wartet weiter auf den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Die gute Auswärtsbilanz verhindert einen Sturz ans Tabellenende. Die Fans bewahren noch die Ruhe.
Richtige Torchancen sind ohne Gruda Mangelware
„Wir stehen mittendrin, es ist verhältnismäßig ausgeglichen. Ich weiß gar nicht, was man wünschen sollte, ob man lieber Heimspiele gewinnt und dafür Auswärtsspiele verliert?“, fragt sich 05-Sportvorstand Christian Heidel. In der Tat hat der FSV beim 0:2 gegen RB Leipzig sein Potenzial einigermaßen abgerufen, aber auch aufgezeigt bekommen, was seine Grenzen sind gegen eine Mannschaft, die individuell derart gut besetzt ist.
Dass in der Dreierkette von RB jeder Spieler auf eine Zweikampfquote von 100 Prozent kam, lag auch ein wenig an der Ideenlosigkeit der Mainzer Offensivleute, die es nicht vermochten, Lücken in das Abwehrbollwerk der Gäste zu reißen. Dabei zeigte sich auch, wie schmerzhaft der Abschied von einem Unterschiedsspieler wie Brajan Gruda ist, der für die Rekordablöse von 31,5 Millionen Euro an Brighton & Hove Albion verkauft wurde.
Sein designierter Nachfolger, Armindo Sieb, traf kürzlich zweimal auswärts und stand erneut in der Startelf, konnte sich gegen Leipzig auch nicht durchsetzen und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Für ihn kam Paul Nebel, der zunächst für Schwung sorgte. In diese Phase fiel dann auch die einzige echte Mainzer Torchance, die aus einem Fernschuss von Anthony Caci in der 71. Minute resultierte.
„Wir haben dumme Fehler gemacht und verdient verloren, aber schämen müssen wir uns für das Spiel nicht. Das ist momentan Mainz 05. Wir wissen, dass wir noch einiges verbessern können, wahrscheinlich verbessern müssen, damit wir nicht in Schwierigkeiten kommen“, betont Heidel. Sieben von insgesamt acht Punkten wurden auswärts geholt. „Wir dividieren nicht heim und auswärts auseinander. Der Status quo ist für uns in Ordnung“, ergänzt Sportdirektor Niko Bungert. Mainz sei lange Zeit „ordentlich im Spiel gewesen“ und an der „Kaltschnäuzigkeit und Qualität“ gescheitert.
Kohr kehrt nach Gelbsperre zurück
Den nächsten Anlauf zum ersten Heimsieg der Saison kann der Klub bereits am kommenden Freitag nehmen, wenn Borussia Mönchengladbach in die Mewa-Arena kommt. Dann wird auch Dominik Kohr wieder mit von der Partie sein, der am Wochenende eine Gelbsperre abbrummte. Aufgrund der Verletzung von Andreas Hanche-Olsen sprang Danny da Costa in der Innenverteidigung ein, der dazu beitrug, dass Leipzig kaum zu guten Tormöglichkeiten kam. Die Niederlage verhindern konnte er nicht.