Der Videobeweis ist ein Dauer-Aufreger für viele Fußballfans. Die FIFA testet ein neues Modell, das Zuspruch bei Fanvertretern und auch dem obersten Schiedsrichter des DFB findet.
Schiedsrichter-Chef offen für vereinfachten Videobeweis
Bei der vom Weltverband getesteten Alternative handelt es sich um den sogenannten Video-Support. Dabei werden von den Unparteiischen nur nach einem Protest der Trainer strittige Szenen auf einem Monitor am Spielfeldrand unter die Lupe genommen – einen zusätzlichen Video-Assistenten soll es dabei nicht geben. Knut Kircher zeigt sich offen für ein vereinfachtes System: „Wir als Schiedsrichter sind allem gegenüber aufgeschlossen, was dem Fußball guttut. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Video-Support dem Fußball guttut“, äußerte sich der Geschäftsführer der Schiedsrichter-GmbH des Deutschen Fußball-Bundes gegenüber der Sportschau.
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Mögliche Einsprüche der Trainer wären in der Anzahl vom Regelwerk begrenzt, um einen Missbrauch zu vermeiden. Der Weltverband FIFA testete den Video-Support zuletzt bei der U-20-WM der Frauen. In Italien soll das System, für das weniger Kameras benötigt werden, in der dritthöchsten Spielklasse ausprobiert werden.
„Im Graubereich hat der VAR nichts zu suchen.“ (Knut Kircher)
„Wir sind für das Thema offen, wenn die Vereine – egal welcher Liga – entscheiden, sie würden dieses oder andere Systeme gerne haben wollen“, sagte Kircher. Gleichzeitig gestand er ein und kritisierte, dass der Videobeweis in der Bundesliga zuletzt „zu kleinteilig, zu detektivisch“ eingesetzt worden sei. „Im Graubereich hat der VAR nichts zu suchen“, mahnte 55-Jährige.
Fanvertreter: „Keine Neben-Schiedsrichter mehr“
Der Videobeweis ist für viele Fans ein dauerhaftes Aufregerthema. „Schiedsrichter werden entmündigt, auch wenn es faktisch nicht so sein soll. Entscheidungen werden verzögert und es wird gewartet, bis der VAR eingreift. Und die Stimmung im Stadion leidet extrem“, sagte Jost Peter der Sportschau.
Der Sprecher des Bündnisses „Unsere Kurve“ sieht das System des Video-Supports als sehr gute Alternative zum aktuellen VAR-Modell, weil es nur nach Aufforderung zum Einsatz komme. „Das macht es für die Fans im Stadion klar und nachvollziehbar. Und der Schiedsrichter wird wieder zur entscheidenden Figur auf dem Platz, denn es gibt keinen Neben-Schiedsrichter mehr“, sagte Peter.