Wenn das Transferfenster öffnet, dann geht’s rund für die Kaderplaner im Fußball. Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche weiß das nur zu gut, der 44-Jährige hat aber auch Ideen, wie man das System verbessern könnte.
Frankfurts Sportvorstand plädiert für früheren Transferschluss
Das Transferfenster in diesem Sommer schloss am 30. August – das war durchaus ein Problem für Trainer und Kaderplaner, denn immerhin lief die neue Saison da längst. Der 2. Spieltag der Bundesliga stand bevor, während die 1. Pokalrunde bereits durch war – von Liga zwei und drei muss man gar nicht erst anfangen.
Kein neues Problem, aber auch eines, über das nachgedacht wird. „Wir haben eine Kommission Fußball, die besteht aus zehn Vertretern, wo wir uns Gedanken machen. Und da haben wir auch gesagt: je früher, desto besser“, verriet Krösche im Podcast Spielmacher – Fußball von allen Seiten und betonte dabei zugleich, dass dies nur gelingen könne, wenn Europas Topligen in diesem Punkt Einigkeit erzielen würden.
„Letztendlich sind die Engländer unser größter Wettbewerber.“ (Markus Krösche)
Die ideale Lösung wäre natürlich, wenn das Transferfenster zum Saisonstart geschlossen würde. Das sei aber utopisch, unter anderem weil Europas Ligen nicht gleichzeitig loslegen und es auch sicherlich unterschiedliche Interessen gibt. Von großer Wichtigkeit sei aber, so betont Krösche, „dass die Top-Fünf-Ligen auf einen Nenner kommen“, weil es sonst zu einer „Wettbewerbsverzerrung“ kommen würde, wenn das Transferfenster in Italien, Spanien, England, Frankreich oder Deutschland „länger auf hätte“.
Fall Kolo Muani verdeutlicht das Problem
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In diesem Kontext verwies er auch auf den Fall Randal Kolo Muani, der vor einem Jahr erst am 1. September die Frankfurter Eintracht in Richtung Paris St. Germain verlassen hatte. Die Hessen erhielte damals zwar ein fürstliches „Schmerzensgeld“ von 95 Millionen Euro, für einen adäquaten Ersatz im Sturm gab es aber keine Zeit mehr. In so einem Fall sei es eben sehr schwer, so einen Abgang zu kompensieren.
Was also tun? Krösche verweist in diesem Kontext auf die Notwendigkeit, „einen Mittelweg zu finden“ und erwähnt, dass es in England Überlegungen gebe, das Transferfenster am 15. August zu schließen. „Da würde ich mitgehen“, betonte Krösche. „Letztendlich sind die Engländer unser größter Wettbewerber in Anführungsstrichen, was das Kaufen unserer Spieler angeht. Und wenn wir den 15. gemeinschaftlich für die fünf Topligen hinbekommen, wäre das gut.“