Matarazzo auf Nagelsmanns Spuren

Eineinhalb Jahre ist Pellegrino Matarazzo mittlerweile bei der TSG Hoffenheim im Amt, eine Dauerbaustelle bekommt dabei auch er nicht in den Griff. Wie der aktuelle Cheftrainer im Quervergleich zu seinen Vorgängern in der Bundesliga abschneidet.

Zweitbeste Offensivbilanz, aber viertmeiste Gegentore

Seit Pellegrino Matarazzo das Traineramt in Hoffenheim am 8. Februar 2023 bei der seinerzeit abstiegsgefährdeten TSG übernahm, begleitet den Chefcoach die Problematik um die löchrige Defensive und die hohe Zahl an Gegentoren. Eine Dauerbaustelle, die die Kraichgauer trotz ihres konstant starken Nationaltorhüters Oliver Baumann begleitet, auch wenn der Trend zuletzt in die richtige Richtung ging.

Diese Diskussion überlagert hartnäckig die zugleich stabile Hoffenheimer Offensive. Wenn am Sonntagabend die Partie in Heidenheim angepfiffen wird (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker), steht die TSG vor dem 100. Ligator in der Ära Matarazzo. Die bisherigen 99 Treffer verteilen sich auf 56 Spiele und ergeben einen Toreschnitt von 1,77 Treffer pro Partie. Damit liegt der 46-Jährige auf Rang 2 aller Hoffenheimer Bundesliga-Coaches, allein Bundestrainer Julian Nagelsmann erreichte zu seiner TSG-Zeit einen höheren Schnitt. In 116 Partien unter seiner Leitung traf die TSG 221-mal und schoss damit durchschnittlich 1,91 Tore. Dritter ist in diesem Ranking Markus Gisdol mit einem Mittel von 1,71 Treffern (159 in 145 Spielen) vor Ralf Rangnick mit 1,64 (139/85).

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Allerdings kassierte Hoffenheim unter Matarazzo auch durchschnittlich 1,86 Gegentore pro Spiel, es klingelte hinten also häufiger als vorne. Nur in drei Ligapartien unter Matarazzo spielte die TSG zu Null. Immerhin drei seiner Vorgänger bilanzierten einen noch schlechteren Gegentorschnitt: Markus Babbel (2,03), André Breitenreiter (1,89) und Markus Gisdol (1,87).

Von den fünf TSG-Coaches, die mindestens eine volle Spielzeit im Amt waren, weist Ralf Rangnick die beste Defensivbilanz auf. Unter dem Aufstiegstrainer kassierte die TSG im Mittel nur 1,33 Gegentore, gefolgt von Nagelsmann (1,39), Sebastian Hoeneß (1,68) Matarazzo (1,86) sowie Gisdol (1,87).

Kommt Matarazzo bald in den Plusbereich?

Die Abwehrproblematik dehnt sich weit über die Amtszeit Matarazzos hinaus aus, denn nur unter Rangnick und Nagelsmann erzielte die TSG mehr Tore als sie kassierte. Hier liegt der deutsche Bundestrainer mit einer positiven Tordifferenz pro Spiel von 0,52 vor Österreichs Amtsinhaber (0,31). Bei allen anderen steht vorne ein Minus. Das erstreckt sich von moderaten Größenordnungen bei Hoeneß (-0,06), Matarazzo (-0,09) oder Gisdol (-0,16) bis hin zu Schlusslicht Babbel (-0,62).

Bestätigt die TSG die jüngste Tendenz mal über eine längere Phase, könnte auch Matarazzo (104 Gegentreffer bei 99 Toren) durchaus alsbald auch in den Plusbereich kommen.

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