Wie Zeidler den Trainer Matarazzo ermöglichte

Am Rande des brisanten Duells der TSG Hoffenheim mit dem VfL Bochum treffen zwei gute alte Bekannte aufeinander.

TSG-Coach einst Spieler unter seinem Kollegen

Noch bevor Peter Zeidler als Assistent von Ralf Rangnick die Hoffenheimer Anfangszeiten in der Bundesliga miterlebte und prägte hatte der 62-Jährige bereits die Trainerkarriere seines heutigen Gegners ermöglicht und eingeleitet. Denn vor 18 Jahren stand der heutige Bochumer Chefcoach bei der 2. Mannschaft des 1. FC Nürnberg in der Verantwortung, als der „kleine Club“ einen Spieler namens Pellegrino Matarazzo aus Wattenscheid holte.

„Es war für mich persönlich eine wichtige Phase, weil ich wirklich überlegt hatte, in die USA zurückzukehren.“ (Pellegrino Matarazzo)

„Es war für mich persönlich eine wichtige Phase, weil ich wirklich überlegt hatte, in die USA zurückzukehren“, erinnert sich Matarazzo, dessen Leben und Karriere mit dem Wechsel nach Nürnberg einen entscheidenden Wendung erfuhr. „Da kam das Angebot aus Nürnberg mit der Möglichkeit, parallel meine ersten Trainerlizenzen zu machen. Das war ein wichtiger Schritt.“

Bochum bei Roten Laternen fast ganz vorne – Zeidler trifft Ex-Spieler Matarazzo (k+)Von 1920 bis heute: Mit dem kicker+ Abo jetzt alle kicker-Ausgaben lesen

Das erste Mal „Elf-gegen-null“

Die ersten Gehversuche als Coach gepaart mit den seinerzeit ungewohnten Methoden Zeidlers lenkten Matarazzo in diese Bahn. „Ich habe ihn sehr positiv in Erinnerung. Das erste Mal, dass ich ein „Elf-gegen-null“ trainieren durfte, offensive Abläufe ohne Gegenspieler, das war für mich neu“, erinnert sich Matarazzo, „ich habe viel von ihm mitgenommen, ich schätze ihn sehr als Mensch und als Trainer.“

Zehn Jahre später sollte Matarazzo an der Seite von Julian Nagelsmann auch die Ausbildung zum Fußballlehrer absolvieren, der heutige Bundestrainer lotste den US-Amerikaner schließlich auch zur TSG. Das Wiedersehen mit Zeidler „ist schon was Besonderes“, versichert deshalb Matarazzo, „wir sprechen uns nicht regelmäßig, haben uns aber immer wieder mal gesehen, auch in Testspielen in seiner Zeit in der Schweiz.“

Zeidler hatte nach seinen drei Jahren als Rangnicks Co-Trainer (Januar 2008 bis Januar 2011) einige Auslandsstationen als Chefcoach zurückgelegt (FC Tours, FC Liefering, RB Salzburg, FC Sochaux, FC St. Gallen), ehe es ihn im Sommer nach Bochum und zurück in die Bundesliga zog. Auch für Zeidler wird die Partie gegen die TSG eine kleine Zeitreise in die eigene Vergangenheit im Kraichgau.

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