Woltemade und Rieder machen Druck – Luft nach oben bei Krätzig und Keitel

Neben dem Ersetzen verschiedener gewechselter Leistungsträger wie Serhou Guirassy oder Waldemar Anton lag der Fokus beim VfB Stuttgart im Sommer auch darauf, den Kader ob der Mehrfachbelastung zu verbreitern. Bislang sitzt der zweite Anzug aber nur mittelmäßig.

Noch zwickt der zweite Stuttgarter Anzug

Natürlich wäre es Nick Woltemade lieber gewesen, zu punkten. Nichtsdestotrotz freute sich der U-21-Nationalspieler über sein erstes Liga-Tor für die Schwaben, das aber nur noch zum 2:3-Anschluss reichte gegen Eintracht Frankfurt, der Ausgleich blieb bekanntlich verwehrt. Hoffnungslos jedenfalls war Woltemade nicht bei seiner Einwechslung, trotz des Standes von 0:3: „Mir war klar: Wenn wir ein Tor schießen, dann wird es unangenehm für sie. Ich selbst möchte jede Minute nutzen.“

Der VfB verpflichtete im Sommer zwei Kategorien an Neuen

Das gelang Woltemade, sowohl gegen die Hessen als auch ansonsten in den vergangenen Wochen. Der ablösefrei aus Bremen gekommene 1,98-Meter-Hüne kommt nach holprigem Saisonstart immer besser in Tritt. Davon zeugt auch der wichtige Treffer in der zweiten DFB-Pokal-Runde beim 2:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern.

Wenn man so möchte gibt es beim VfB zwei Kategorien an Neuen: Profis wie Ermedin Demirovic oder Jeff Chabot, für die der Klub einen ordentlichen Betrag in die Hand nahm, um abgewanderte Leistungsträger zu ersetzen. Und Talente wie Woltemade, bei denen man ob auslaufenden Vertrags früh dran war und angesichts der herausragenden Saison 2023/24 mit der hohen Wahrscheinlichkeit der Qualifikation fürs internationale Geschäft werben konnte. Junge Spieler, die sich entwickeln und Druck auf die Arrivierten aufbauen sollen mit erwartbarer Aussicht auf Spielpraxis wegen der Mehrfachbelastung, sprich die Kaderqualität in der Breite hochhalten sollen.

Leihgabe Rieder erfüllt die Rolle des „Druckmachers“

Darunter fallen neben Woltemade noch die ablösefreien Yannik Keitel, Justin Diehl, der günstig geholte Ramon Hendriks, der intern hochgezogene Anrie Chase sowie die Leihgaben El Bilal Toure, Fabian Rieder und Frans Krätzig. Neben Woltemade ließ Toure, für den der Vize-Meister eine Kaufoption bei Atalanta Bergamo besitzt, seine Qualitäten aufblitzen, allerdings noch nicht nachhaltig genug. Chase präsentierte sich sehr ordentlich, als er aufgrund von Verletzungen im Defensivbereich ins mehr oder minder kalte Wasser geworfen wurde.

Hendriks längere Einsätze in der Liga gestalten sich bisher in Ordnung. Beim 0:4 in München war er zweifelsfrei nicht zu beneiden, hineingeworfen zu werden, während der Niederländer in Leverkusen half, einen Punkt zu sichern. Auch im Pokal machte es der 23-Jährige ordentlich. Rieder erfüllt die Rolle des Druckmachers aus der zweiten Reihe ebenfalls, auch wenn er zuletzt in Leverkusen und gegen die Eintracht nicht überzeugte. Diehl lässt sich angesichts einer verletzungsbedingt längeren Ausfallzeit schwerlich einschätzen.

Intern wird von Krätzig und Keitel mehr erwartet

Auf erstaunlich wenig Minuten kommen bis dato Krätzig und Keitel, wobei beiden zugutezuhalten ist, dass sie wegen kleinerer Blessuren kurzzeitig pausieren mussten. Dennoch ist klar: Intern erwartet man von dem Duo mehr. Nicht zuletzt, um die vermehrte Belastung auf den laufintensiven Positionen der linken Außenbahn und des zentralen Mittelfelds besser auffangen zu können.

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